Better Person - Something to Lose Vinyl
Better Person - Something to Lose Vinyl
Hast du etwas zu verlieren? Vielleicht die Art von Liebe, die dir klar macht, dass es im Leben mehr gibt, als sich im bläulichen Nebel einer weiteren verrauchten Bar zu verlieren? Berlins ganz eigener „Better Person“, der stille Prinz der internationalen Late-Night-Underground-Popszene der Stadt, hat es gefunden. Er hat die Art von Liebe gefunden, die das Dasein bereichert und die ganze Welt in satten Farben erstrahlen lässt, sodass sie plötzlich Sinn ergibt. Die Art von Liebe, die dich zu der Version deiner selbst macht, die du sein solltest. Die Art von Liebe, die dich zu einem besseren Menschen macht.
Better Person ist der Name des in Berlin lebenden polnischen Sängers und Balladensängers Adam Byczkowski. Nachdem seine EP It's Only You aus dem Jahr 2016 den Sound nächtlicher Trunkenheit und niederschmetternder Gesangsstimme auf einer leeren Tanzfläche einfing, tourte der Sänger unermüdlich durch ganz Europa, Nordamerika und Asien, zog um und lebte in Montreal und Los Angeles und kehrte immer wieder nach Berlin zurück. Irgendwo zwischen diesen unterschiedlichen Städten verliebte er sich, und diese Liebe sollte zum Mittelpunkt und zur Inspiration für sein lang erwartetes Debütalbum werden.
Der junge polnische Sänger reiste nach Kalifornien, nachdem er Ben Goldwasser von MGMT in einem Berliner After-Hour-Club zufällig getroffen hatte. Aus der Vorstellung durch einen gemeinsamen Freund wurde ein nächtelanges Gespräch über gemeinsame Einflüsse. Eine zufällige Erhöhung von Byczkowskis Überziehungskredit durch eine Online-Banking-App (die Monate später in einer Tragödie endete) gipfelte in einem Umzug nach Los Angeles, um mit Hilfe des Produzenten sein Debütalbum fertigzustellen. Goldwassers Obsession mit Synthesizer-Programmierung und sein Gespür für generationsprägende Pop-Hooks unterstreichen die Stärke von Better Persons zutiefst persönlichem Songwriting. Das Ergebnis ist eine Erweiterung der inneren Welt von Better Person, ohne etwas von ihrer Rätselhaftigkeit einzubüßen.
„Something to Lose“ ist die Krönung von Better Persons Wunsch, Intimität durch zarte Balladen zu fördern. Eine faszinierende Kombination aus vergessenen Euro-Pop-Tropen mit einer eleganten Sophisti-Pop-Palette bildet den Hintergrund, vor dem sein geschmeidiger und detaillierter Gesang gedeiht. Während „Dotknij Mnie“, das vollständig auf Polnisch gesungen wird, eine Anspielung auf die dunkle und gotische Stimmung ist, für die Better Person bekannt ist, geht der Titelsong „Something to Lose“ in eine entschieden sonnigere Atmosphäre über. Byczkowski singt sanft über seiner charakteristischen Kombination aus FM-Synthesizern und Drum Machines, diesmal leicht verziert mit akustischen Gitarrenklängen, Congas und geschichteten Vokalharmonien, um das Arrangement aufzulockern und den Klang in Richtung Yacht-Rock zu transportieren, zweifellos beeinflusst von seiner Umgebung in Los Angeles, einer Stadt, die dafür bekannt ist, der dort gemachten Musik ihre goldenen Farbtöne zu verleihen.
Obwohl „Something to Lose“ eine Feier der Liebe ist, steht die erfrischende Ehrlichkeit und Selbstverleugnung, die Fans von „Better Person“ kennen, immer noch im Mittelpunkt der Texte. Byczkowski mag ein Träumer sein, aber er macht sich keine Illusionen über die reale Welt. Das Album ist eine Proklamation einer neu entdeckten Hingabe, aber auch der damit verbundenen Verlustangst. Es geht nicht nur um Liebe, sondern um die Bittersüße des Lebens, die Angst und Dunkelheit, die selbst den euphorischsten Moment unterstreichen.
Die Reise des Albums endet mit „Ostatni Raz“, einem langsamen Tanz zwischen Nylonsaitengitarren und einem schwebenden Saxophon, das über den beruhigenden Klängen brechender Wellen und glatter bundloser Bässe schwebt. Die beruhigenden Elemente des letzten Titels sind eine Zusammenfassung des Albums selbst: eine offenkundig luftige Klanglandschaft, die ebenso herzlich, aufrichtig und beschwörend wie geschliffen und raffiniert ist. Wenn die letzten Noten im Nachhall verklingen, kann man fast die Meeresluft riechen.