Magic Island – Wasted Dawn-Vinyl

Der Sound von Wasted Dawn wurde von Berlin geprägt. Man könnte sogar sagen, dass die Stadt selbst einen wichtigen Beitrag geleistet hat: Das Casio-Keyboard, das man überall hört, wurde auf der Straße gefunden. Magic Island entwickelte sich unter dem Einfluss eines engen Kreises von in Berlin ansässigen Künstlern, darunter Freunde wie Touchy Mob und Sean Nicholas Savage (Arbutus) aus Montreal. Aber im Einklang mit dem Projekt Mansions and Millions, die blühenden musikalischen Verbindungen zwischen Berlin und Ostkanada hervorzuheben, stammt Emma von Magic Island ursprünglich aus Toronto, Ontario.

Wasted Dawn entstand aus den Singles „Dream Holiday“ und „Baby Blu“, wobei letzteres auf seine eigene ruhige Art ein perfekter Song sein könnte. Es verkörpert die Ästhetik von Magic Island: diffus und gedämpft, hat es eine kristallklare Sinnlichkeit, leuchtend, aber schwer zu kategorisieren, und wirkt potenziell zerbrechlich oder ungeheuer stark. Sanft vorangetrieben von den übereinander gestapelten Ohrwürmern eines widerhallenden Refrains des oben erwähnten Straßen-Casio und einer wirbelnden kleinen Klavierfigur ist es ein Liebeslied, dessen Direktheit zugleich unschuldig kokett und reif offen ist; doch sein komplizierter Schluss signalisiert eine melancholische Umarmung von Widersprüchen und bittersüßer Unmöglichkeit, die Wasted Dawn eine Tiefe verleiht, die weit über die der meisten Bedroom-Pop-Debüts hinausgeht.