Meagre Martin Limited LP - Gut Punch

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Meagre Martin - Limited LP - Gut Punch22,00 € 

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Limitierte transparente Vinyl (100 Stück!) Nur im Webshop erhältlich.


Die Realität fühlt sich in diesen Tagen wirklich an wie ein Schlag in die Magengrube. Sie raubt dir den Atem, und der Schmerz wabert noch eine ganze Weile im Hintergrund, verblasst langsam, bis nur noch die Erinnerung an ihn übrig bleibt. Eine Erinnerung, die dich noch lange zusammenzucken lässt, wenn du an den Moment denkst, der dir ruckartig die Luft aus den Lungen herausdrückte.

Auf ihrem Debütalbum "Gut Punch" schaffen Meagre Martin einen Sound, der von Shoegaze, 90er-Indie oder "Faux Country", wie die Band es nennt, inspiriert ist, und kombinieren ihre wunderschön leichten Klangkulissen mit Texten, die die Sweetness der Musik mit persönlicher Verletzlichkeit und Tiefe kontrastieren. Bilder von kalifornischen Wüsten und Berliner Kellern entstehen, von langen Gesprächen im Sonnenaufgang, von Tagen auf einer Picknickdecke im Park, die in die Nacht münden, und von Nächten, die im Studio zum Tag werden. Die Texterin, Sängerin und Gitarristin Sarah Martin (sie/ihr) und ihre Bandkollegen Federico Corazzini (Schlagzeug, Produktion, er/ihn) und Max Hirtz-Wolf (Bass, er/ihn) haben gemeinsam elf Tracks erschaffen – angefangen bei dem träumerischen, ja, ätherischen "Intro" bis hin zum ganz und gar andersartigen, aber genauso flüchtigen "Outro" – die in einander zu fließen scheinen.

In ihren Lyrics erkundet Martin ihre Gefühle gegenüber ihres Heimatlands, den USA, sowie persönliche Traumata, Heilung, Klimakatastrophe und Artensterben. Letzteres jedoch mit einem lebensbejahenden Sound in "The Big Death (TBD)": „I don’t ever want to die/it’s all right“, singt Martin, „The Trees are burning/and we’re not learning.“ In "Amerika" reflektiert die Band ihr Herkunftsland aus ihrer Sicht als sowohl Insider, wie auch Outsider: "Praise the Lord in America, protect your own in America, work to the bone in America, then we soldier on in America" – Sätze , die lakonisch wirken, aber angesichts des Aufstiegs religiösen Autoritarismus vor der nächsten Präsidentschaftswahl eine ganz andere Dringlichkeit erhalten. Martins direktes und ehrliches Songwriting wird durch die Produktion geformt und hat Raum, sich in alle Richtungen auszudehnen. Und mit ihrer einzigartigen Stimme zieht sie die Zuhörer immer tiefer in die von dem Trio gemeinsam geschaffene Welt.

"Wir haben uns dem Album auf eine wirklich traditionelle Art und Weise genähert", erklärt Corazzini, "es fühlte sich an als wären wir drei zusammen auf der Suche nach der Seele der Band." Da die Band durch Corazzinis Job als Studioingenieur Zugang zu den legendären Butterrama Studios in Berlin hatte, hatten sie die Möglichkeit, sich Zeit zu lassen. Dadurch konnten sie einen einzigartigen Klang zu entwickeln, der gleichermaßen zeitgemäß und dennoch von einem Hauch goldener Nostalgie durchzogen ist. Fast alles wurde live gemeinsam aufgenommen, unter Einsatz von analogen Aufnahmegeräten und Techniken, die das Studio bietet. Es überrascht nicht, dass die junge Band (Martin, Corazzini und Hirtz-Wolf beschlossen erst im Februar 2022, als festes Trio aufzutreten und gingen im folgenden Sommer sofort ins Studio) Künstler und Bands wie Big Thief, Snail Mail, Cate Le Bon und natürlich Fleetwood Mac und deren ganz eigene Legenden als Hauptinspirationsquellen nennt.

Mit "Gut Punch" veröffentlichen Meagre Martin ein bemerkenswertes Debüt, das sich vertraut anfühlt wie eine altbekannte Person und gleichzeitig frisch und gegenwärtig wirkt. Die Opulenz des Sounds bildet die ideale Grundlage für die Geschichten, die Sarah Martin, Federico Corazzini und Max Hirtz-Wolf erzählen möchten. "Gut Punch" verbindet Indie-Feels mit zeitgenössischen Themen – und ist damit eines der seltenen Alben, die es schaffen, sowohl ganz in ihrer Zeit verhaftet und trotzdem zeitlos zu sein. Mit diesem bemerkenswerten Debüt stellen sich Meagre Martin als eine der nachdenklichsten, menschlichsten und aufregendsten Bands der zeitgenössischen Indie-Szene vor. Und wir können kaum erwarten, wohin die drei uns noch mitnehmen werden.